Die MuK (FH St. Pölten Studiengang Media- und Kommunikationsberatung) Blog-Reihe geht weiter: Nach dem Auftakt zum Thema Social Influencer bloggt nun MuK-Studentin Cornelia Sima über Social Media im B2B-Bereich und stellt dazu eine entscheidende Frage.
Social Media im B2B-Bereich – Ein Must Have oder reine Zeitverschwendung?
Die Nutzung von Sozialen Medien im B2C-Bereich ist heutzutage nicht mehr wegzudenken, kaum ein Unternehmen ist auf Plattformen wie Facebook, Twitter und Co nicht vertreten. Doch wie wichtig ist es für B2B-Unternehmen in den sozialen Medienwelten vertreten zu sein? Fest steht, auch im B2B-Bereich ist Kommunikation auf Sozialen Plattformen bereits äußerst häufig zu finden.
Während in Deutschland bereits knapp über 90 Prozent der B2B-Unternehmen in Sozialen Netzwerken vertreten sind, ist die Kommunikation auf Social Media Kanälen erst bei rund 72 Prozent aller österreichischen B2B-Betriebe Teil der Marketingstrategie. Dies ergibt die erste Studie zum Thema Social Media in der B2B Kommunikation vom DMVÖ (Dialog Marketing Verband Österreich) in Zusammenarbeit mit dem 1. Arbeitskreis Social Media in der B2B Kommunikation München, bei der 197 Unternehmen in Österreich befragt wurden.
Aber warum Social Media als B2B-Unternehmen einsetzen?
Gründe dafür gibt es zur Genüge, besonders wichtig ist es jedoch, weil hinter jedem B2B-Geschäft immer Personen stecken, die einander vertrauen und miteinander kooperieren müssen. Und wer weiß nicht erst gerne über jemanden Bescheid, bevor er ein Geschäft abschließt? Nutzen Unternehmen Soziale Medien, so wird ein Abbild ihrer täglichen Geschäftstätigkeiten geschaffen. Potentielle Kunden können somit einen ersten Eindruck über den Betrieb bekommen. Oft sind es auch Profile auf Social Media Plattformen, die Kunden auf die Unternehmenswebseite locken. Kaum ein Vertrag im B2B-Bereich wird heutzutage abgeschlossen, ohne dass zuvor der Partner online überprüft wird.
Welche Plattformen sind im B2B-Bereich besonders beliebt?
Eindeutig an der Spitze steht, wie so oft, Soical-Media-Riese Facebook. Denn 85 Prozent aller Unternehmen geben laut DMVÖ an Facebook zu nutzen. Gefolgt wird Facebook von Xing (68,3 Prozent), YouTube (63,6 Prozent), LinkedIn (56,5 Prozent) und Twitter (50,0 Prozent).
Während YouTube und LinkedIn vor allem für die Gewinnung von Neukunden verwendet werden, kommunizieren Unternehmen auf Facebook vor allem mit bereits bestehenden Kunden. Xing wird meist ausschließlich für Recruiting genützt und Twitter dient zum Austausch zwischen Betrieben und Journalisten.
Doch Facebook ist nicht nur Spitzenreiter bei der Beliebtheit für B2B-Kommunikation, sondern auch, wenn es zur Suche von potentiellen Vertragspartnern auf Sozialen Plattformen geht. So gibt einer von vier beruflichen Entscheidungsträgern an, zuerst auf Facebook detailliert zu recherchieren. Deutlich weniger Personen suchen hingegen auf LinkedIn oder Twitter nach Informationen, dies zeigt die Studie von Hotwire, bei der 1.000 berufliche Entscheidungsträger befragt wurden.
Der Twitteraccount des internationalen Unternehmens IBM ist ein Paradebeispiel für gelungene Unternehmenskommunikation auf Sozialen Netzwerken. Während andere Unternehmen vor allem Links der eigenen Website teilen, um so Klicks zu generieren, setzt IBM vor allem auf gifs und Bilder und vermenschlicht so das Unternehmen.
Alles eine Sache der Glaubwürdigkeit
Keine Frage, die Glaubwürdigkeit von Unternehmen wird gerade auf Social Media Plattformen oftmals angezweifelt. Da durch schwindendes Vertrauen auch die Loyalität der Vertragspartner sinkt, ist es von besonders großer Bedeutung, den Social Media Auftritt überzeugend zu gestalten. Um das Image eines seriösen Betriebs in Sozialen Medien zu kreieren oder aufrecht zu erhalten, sollten sich Unternehmen besonders auf Inhalte und deren Veröffentlichung konzentrieren. Äußerst wichtig ist es zudem, Blogger auf LinkedIn und professionelle Facebook-User für sich zu gewinnen. Denn werden Inhalte von vertrauenswürdigen Facebook-Nutzern geteilt, steigen zugleich Glaubwürdigkeit als auch Relevanz der eigenen Unternehmensbeiträge.
Doch nicht nur das Vertrauen der Social Media Nutzer gilt es zu gewinnen, auch das Gefühl einer realen Beziehung sollte nicht außer Acht gelassen werden. Daher ist es wichtig, das Unternehmensprofil stets up to date zu halten und regelmäßig aktiv zu sein. Je mehr Zeit in die Betreuung der Sozialen Netzwerke investiert wird, desto höher ist das Erfolgspotential dieser Marketingaktivität.
Die Krones AG, Weltmarktführer für Verpackungs- und Abfüllanlagen macht es vor: Mit über 100.000 Facebook-Fans gehört sie zu einer der größten Seiten im deutschsprachigen Raum. Tägliche Beiträge, die mit Bildern und Videos geschmückt sind schaffen einen authentischen Social Media Auftritt. Doch auch der integrierte Azubi-Blog trägt seinen Teil dazu bei, denn dadurch werden auch Einblicke in tägliche Geschäftsabläufe gewährt und die Krones AG sowohl als guter Arbeitgeber, als auch als verlässlicher Vertragspartner glaubhaft dargestellt.
Bezahlte Anzeigen auf Social Media – Top oder Flop?
Nicht nur das unternehmenseigene Profil, sondern auch bezahlte Anzeigen sollten bei der Verwendung von Social Media Kanälen geschalten werden. Denn durch eine ausgewogene Kombination von bezahlten Werbeanzeigen und organischer Reichweite kann die Nutzung von Sozialen Medien erfolgreich gestaltet werden.
Werbung in Soziale Medien ermöglicht es Unternehmen zudem, mittels Interessen, Herkunft, Alter und Geschlecht spezifisch zu segmentieren, so dass am Ende von allen Millionen Usern nur mehr wenige hundert angesprochen werden. B2B-Unternehmen können so Daten mit der Moneyball-Methode nützen, um ihr Targeting zu verbessern und mehr Leads zu generieren.
Ähnlich wie bei Google AdWords können auch auf Facebook mit dem „Power Editor“ bezahlte Anzeigen geschaltet werden. Abhängig vom Ziel der Werbeschaltung besteht aktuell die Auswahl zwischen sieben verschiedenen Anzeigentypen. Von Anzeigen für bestimmte Angebote bis hin zu Bannern zur Awareness-Steigerung, bietet Facebook unterschiedlichste Werbemöglichkeiten, die je nach Belieben auch mit Fotos oder Videos ausgestattet werden können.
Fazit
Soziale Medien als Teil der Unternehmenskommunikation ist längst nicht mehr ausschließlich im B2C Bereich angesagt. Unzählige Betriebe machen sich Social Media Kanäle bereits zu Nutzen um neue Mitarbeiter und Geschäftspartner zu finden, sowie mit bestehenden B2B Kunden in Kontakt zu bleiben. Aber wenn, dann richtig! Unternehmensprofile auf Sozialen Plattformen gehören jedoch gut betreut und gepflegt, denn nur durch ein aktuelles und aktives Profil kann man Glaubwürdigkeit vermitteln und Soziale Netzwerke erfolgreich in die Unternehmenskommunikation integrieren.
Autorin: Cornelia Sima
Über Cornelia: Seit September 2015 studiert sie im Bachelor-Studiengang Media- und Kommunikationsberatung, da es ihr Ziel ist, später in der PR-Abteilung eines international tätigen Unternehmens zu arbeiten.
Autorin: Barbara Klinser-Kammerzelt
FH St. Pölten FH-Dozentin im Bachelor Marketing & Kommunikation, Master Digital Marketing & Kommunikation Lehrgangsleitung Werbung & Markenführung
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