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#14: Instagram als neuer Online Shop

Bislang bestand Instagram aus schönen Inhalten, ein direkter Verkaufserfolg konnte bei Unternehmen aber nicht erzielt werden. Deswegen versucht die Plattform jetzt attraktiver für Unternehmen zu werden. MuK*-Studentin Lena Artes hat sich deshalb in diesem Blogbeitrag die Frage gestellt, ob Instagram zum neuen Online Shop wird.

*FH St. Pölten Studiengang Media- und Kommunikationsberatung


Shopping addicted: Instagram als neuer Online-Shop?

Instagram wird von Unternehmen schon lange genutzt, um sich mit seiner Community zu vernetzen, spannende Storys zu posten oder Werbung zu schalten. Das alles hat im Endeffekt nur einen Hintergrund: Unternehmen wollen ihre Produkte verkaufen. Und das zahlt sich auf der Plattform Instagram aus. Denn laut Hootsuite gab es im Jänner 2018 bereits rund 2 Millionen Instagram NutzerInnen in Österreich. Aktive Instagram-UserInnen machen somit 23% der Gesamtbevölkerung aus, was Instagram relevant für den österreichischen Werbemarkt macht. Bislang bestand Instagram aus schönen Inhalten, ein direkter Verkaufserfolg konnte bei Unternehmen aber nicht erzielt werden. Deswegen versucht die Plattform jetzt attraktiver für Unternehmen zu werden.

Werben auf Instagram wird immer einfacher!

Instagram hat jetzt eine neue Möglichkeit gelauncht, damit der Verkaufsprozess noch einfacher funktioniert. Dabei können auf einem Bild bis zu fünf Produkte markiert werden, pro Karussell sogar bis zu 20. Die Bilder im Hintergrund können dabei ganz normal bearbeitet und mit einem Filter hinterlegt werden. Werbetreibenden Unternehmen wird somit die Gestaltung von ansprechenden und verkaufsfördernden Beiträgen erleichtert.

Instagram Screenshot kaptenandson

Alle Beiträge, die so eine Kaufmöglichkeit enthalten, sind in der Kategorie „Shop“ eingeordnet. Das Beispiel zeigt, wo diese neuen Beiträge zu finden sind. Bei diesem Unternehmen fällt über den organischen Beiträgen der Schriftzug „Shop“ auf. Klickt man auf den Schriftzug, kommt man erneut zu einer Übersicht mit Beiträgen, diese sind bereits alle mit Produkten verknüpft. Wählt man ein Bild aus und tippt es einmal an, erscheint auf dem Bild eine Verlinkung zu dem Produkt. Anzugeben sind die Bezeichnung des Produktes sowie der Verkaufspreis. Mit einem einfachen Klick auf die Verlinkung kann direkt über Instagram das Produkt gekauft werden. Man wird also nicht auf eine externe Website umgeleitet, sondern kann direkt in der App etwas bestellen. Unternehmen stehen dabei verschiedene Formate zur Verfügung. So kann entweder nur ein Bild markiert werden, oder mehrere Bilder im Karussell-Format.

Nichts geht ohne Facebook

Die Produktmarkierungen müssen zuerst aber selbst von den Unternehmen aktiviert werden, bevor diese Funktion genutzt werden. Dieses kleine Prozedere dauert höchstens ein paar Minuten, muss danach allerdings noch von Instagram überprüft werden. Denn die Plattform hat selbst einige Regeln aufgestellt, bevor das Feature genutzt werden kann. Unabdingbar für diese neue Funktion ist, dass das Unternehmen einige Voraussetzungen erfüllt: Das Unternehmen muss physische Produkte verkaufen, die den Nutzungsbedingungen und Richtlinien für Händler und den Handelsrichtlinien entsprechen. Das Instagram-Profil muss ein Unternehmensprofil sein und mit einem Facebook-Katalog verbunden sein. Hierbei sieht man einmal mehr, dass Facebook weiterhin versucht Daten zu sammeln, wenn sich eine Möglichkeit ergibt.

Zusätzlich gibt es noch eine weitere Einschränkung. Da Instagram dieses neue Feature erst ausprobiert, gibt es erst wenige Länder, in denen diese Funktion zur Verfügung steht. Momentan profitieren davon nur Unternehmen, deren Sitz in den USA, dem Vereinigten Königreich, in Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien oder Brasilien ist. Erst nachdem all diese Voraussetzungen erfüllt sind, wird das Konto geprüft. Wann diese neue Funktion auch in Österreich eingesetzt wird, ist fraglich. Denn auch in Deutschland ist diese Funktion erst seit 20. März 2018 für alle Unternehmen verfügbar.

Houston, we have a problem

Sollten Probleme beim Verlinken von Produkten auftreten, kann das an mehreren Gründen liegen. Einerseits, dass nicht alle oben genannten Voraussetzungen erfüllt wurden. Andererseits gibt es auch weitere Fehlerquellen. Werden Shops auf Facebook über Shopify oder BigCommerce bereitgestellt, sollte überprüft werden, ob das verbundene Konto mit dem Instagram-Unternehmenskonto verbunden ist. Gibt es auf Facebook Shops mit einer Altersbeschränkung oder ist es auf ein Land limitiert, dann wird dieser verbundene Shop nicht von Instagram unterstützt. Wird auf Facebook mit dem Business Manager gearbeitet, muss dem Business Manager sowohl die Facebook Seite, als auch das Instagram-Profil gehören. Außerdem wird das Shop-Tab dem Profil erst hinzugefügt, wenn sich mindestens neun Shopping-Beiträge auf dem Unternehmensprofil befinden. Sobald die Funktion also freigeschalten ist, sollten Unternehmen möglichst viele Beiträge posten, um sie nutzen zu können.

But why?

Hintergrund dieser neuen Funktion ist, dass nun der Umweg über eine Beschreibung in der Biographie nicht mehr genutzt werden muss. Unternehmen und InfluencerInnen versuchten jahrelang durch einen Link in ihrer Bio Personen auf ihre Website zu locken. Seit mehr als einem Jahr wird das neue Feature jetzt schon getestet und laut Instagram gab es im Februar 2018 bereits 180 Millionen Interaktionen weltweit zwischen Unternehmen und Personen auf Instagram mit der neuen Shopping-Funktion. Testpartner über dem Zeitraum waren unter anderem bekannte Unternehmen wie Zalando oder Hugo Boss, allerdings wurden auch unbekannte Marken ausgewählt.

Instagram Screenshot Zalando

An diesen Beispielen kann man gut erkennen, dass Zalando bereits die Funktion nutzt Rabatte auf der App anzubieten. Hugo Boss setzt als Format ein Karussell ein und markiert somit auf beiden Bildern Produkte. Bereits 2016 wurde diese Funktion mit 20 US-Marken erstmals getestet. Zu den teilnehmenden Marken gehörten unter anderem Abercrombie & Fitch, JCrew, Levi’s Brand, Michael Kors oder Target. Nach langen Tests wird die neue Funktion jetzt endlich eingeführt. Es kann also sicher nicht mehr lange dauern, bis sie auch am österreichischen Markt eingeführt ist. UserInnen, die das Feature allerdings jetzt schon ausprobieren können, benötigen nur das neueste Update von Instagram. Denn einkaufen aus Österreich ist bereits möglich, lediglich die Unternehmen müssen sich noch etwas gedulden. Möglicherweise können bald auch InfluencerInnen diese Funktion nutzen. Momentan besteht allerdings noch die Beschränkung, dass das verbundene Facebook-Profil ein Unternehmens-Profil sein muss und einen Produkt-Katalog integriert hat. Da viele InfluencerInnen ihren Content aber vor allem auf Instagram verbreiten, wird sich die Plattform für sie sicher auch bald eine Lösung einfallen lassen.

Lena Artes

Autorin: Lena Artes

Über Lena: Lena studiert im sechsten Semester Media- und Kommunikationsberatung und hat im Zuge ihres Berufspraktikums die Chance erste Erfahrungen in einer Mediaagentur zu sammeln.

Autorin: Barbara Klinser-Kammerzelt

FH St. Pölten FH-Dozentin im Bachelor Marketing & Kommunikation, Master Digital Marketing & Kommunikation Lehrgangsleitung Werbung & Markenführung

Disclaimer: Namentlich gekennzeichnete Beiträge wie dieser hier geben die Meinung des jeweiligen Autors und nicht immer die Meinung des Anbieters wieder.

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